Freitag, Juli 28, 2006

Ja, und nu'?

Zusammenfassung also… Irgendwie bin ich eingeschüchtert nach all den klugen Dingen, die an dieser Stelle schon im Seminar gesagt wurden. Deswegen verlagere ich mich zunächst darauf zu erklären, was in aller Welt das alles soll. Mit meinem schick gelayouteten Header will ich meine Arbeit bereits unter ein bestimmtes (türkises – jaaaa!) Licht stellen: „Japan-Repräsentationen“. Bereits sehr früh, noch vor Beginn des Sommersemesters kondensierte das Wort „Japan-Moment“ an meinem Alltag. Da sah sich der Mensch an meiner Seite selbst veranlasst, mich auf meinen bisher gedankenlos gepinten „Hello Kitty“-Button hinzuweisen. Doch ich merkte, dass es nicht reichte, einfach nach Japan zu suchen, das an irgendwelchen Produkten oder Klischees haftete. Ich wollte mein Japan in Konstanz suchen, aber nicht, wie es Eddi Decembrino schon angemerkt hat, in Sushi-Rezepten und Kampfkunst-Abhandlungen. Viel mehr versuchte ich zu beobachten wie ich selbst und andere mit Japan umgehen, wie Japan hier in meinem Alltag repräsentiert ist. Nicht so sehr Inhalt, das erschien mir als etwas, das aus Büchern allzu einfach herauszulesen ist. Mehr Form. Und damit auch wieder Inhalt, rückkoppelnd.

So entstand eine Collage meiner ganz eigenen Sichtungen und Fundstücke. Zwischendrin habe ich mich, in kleinen oder auch größeren Episoden, immer mal wieder veranlasst gesehen, doch ein Klischee zu verhandeln, gerade weil da halt nicht drumrumzukommen ist. Aber, so hoffe ich zumindest, immer im Bewusstsein, dass es sich um ein Klischee handelt.

Mein Blog ist teilweise auch sehr persönlich geraten, hoffentlich nicht zu, aber wenn ich schon mal so eine ungewöhnliche Arbeit für die Uni verrichten kann, dann auch so, wie’s in den meisten Blogs gängig ist (zumindest, was den allgemeinen Ton angeht).

Meinen sehe ich als eine Sammlung von Geschichten, Erzählungen und Theorien um sie herum(von daher auch die spätere Umformatierung meiner Überschriften mit „Von…“ gepräfixt). Und von daher auch der Stau am Schluss, fast hat sich eine ganze Erzähltradition gebildet und die galt es auf einmal niederzuschreiben.

Und, Japan gefunden? Nö, nicht so wirklich. Aber eine spannende neue Sichtweise (auch auf die Arbeit meiner Kommilitonen, die mich ehrlich beeindruckt hat). Wie ein Flugzeug, das seine Schleifen über dem Tokyoter Flughafen dreht und sich dann wieder aufmacht in Richtung Friedrichshafen. Dass es immer nur bei Repräsentationen bleiben wird, war von Beginn an klar. Die absolute Haiku-Präsenz und die eventuelle Originalität meiner so oft erfahndeten Simulakren werde ich erst finden, wenn überhaupt, wenn ich mir einen Fallschirm nehme und während der Schleifen abspringe.

Oder ganz profan ins Reisebüro gehe.

Bis dahin aber erquicke ich mich (wirklich ganz nüchtern gesehen) daran, wieder eine neue Erkenntnis gewonnen zu haben und vor allem, diese herrliche Art und Weise der Prüfungsleistung erbringen zu dürfen: Schreiben, wie die Gedanken auf die Tasten fallen. Das wird mir echt fehlen, bei der nächsten Hausarbeit.