Von Wir sind (und waren) Helden
Inspiriert durch Timo Warkens Post möchte auch ich eine minimale musikalische Japan-Episode antragen: Ich befinde mich im Besitz einer Live-DVD der von mir hitzig geliebten Band Muse (links - wenn jemand weiß, was genau für eine Musikrichtung das ist, Nerd-Infos bitte an mich). Das Konzert selbst findet in Paris statt, wo man als wohl situierte Indie-Band wohl unbedingt einmal gespielt haben muss. Im Zusatzmaterial finden sich aber auch Ausschnitte von Auftritten in Japan.
Fazinierend daran: die Ekstase!
Die Pariser gehen bereits voll in der Musik auf und in der crowdsurfenden Masse unter, ganz dem Klischee des lebensfrohen Franzosen konform. Die Japaner jedoch befinden sich in einer gitarren- und pianobedingten Spastik, ergänzt durch stimmbandsprengendes Kreischen, wie es wohl nur dort möglich ist.
Ähnliches war bei den japanischen Fans der ehemals von mir hitzig geliebten Band Take That (rechts) zu beobachten. Die Mädchen greinen, weinen, wedeln und sterben kleine Tode, um nur einmal "Babe" sein zu dürfen.
Liegt dies nun alles begründet darin, dass Japan mit seiner strengen Arbeitsmoral nur so danach lechzt, sich zu Anlässen wie Rock- (oder Boyband-Pop-) Konzerten von sämtlichen Zwängen und Kleidungsstücken freizumachen? Kommen speziell Muse dort im Osten so gut an, weil sie leicht schräge und oft assonante Musik machen, welche sich in die Andersheit und Exotik Japans wunderbar einschmiegt?
Quellen:
- Bild Take That: http://www.bbc.co.uk/totp2/features/wallpaper/images/800/take_that.jpg
- Bild Muse: http://www.microcuts.net/uk/content/muse.jpg